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Sur Deutsche - Ernst Barlach – Kunst zum Gestalten einer besseren Welt

17-12-2015

Eine spindeldünne Frau stützt eine zerbrechliche Alte mit gebogenem Rücken. Diese herzzerreißende Skulptur ist eines der über 140 Werke von Ernst Barlach, die unter dem Titel ‘Ernst Barlach – Figura de un futuro mejor’ (Ernst Barlach – Gestalten einer besseren Zukunft) im Museum Jorge Rando in Málaga gezeigt werden. Die als Kunstevent des Jahres angekündigte Werkschau präsentierte der Künstler Jorge Rando am vergangenen Montag zusammen mit der Direktorin des Museums Jorge Rando, Vanesa Diez Barriuso, und Heike Stockhaus, der Gesch.ftsführerin der Ernst-Barlach-Gesellschaft Hamburg und Kuratorin der Ausstellung. «Warum denn Barlach, wenn er ein so bedeutender Künstler war, hier in Spanien so wenig bekannt » sei, wurde während der Präsentation der Werkschau gefragt. Dass der Name Ernst Barlach den Spaniern weniger vertraut ist als andere Expressionisten, ist sicherlich seiner Person als auch seinem Werk geschuldet. Barlach war ein Einzelgänger, der sich weder den führenden Künstlergruppen seiner Zeit anschloss, noch deren ästhetischen Wegen folgte. «Die formalen Diskussionen der Fauvisten, Expressionisten, Futuristen, Kubisten interessierten ihn ebenso wenig wie der Weg in die Abstraktion. Schon gar keine Rolle spielte die Befreiung des Ichs, die Betonung von Subjektivität», schreibt Stockhaus in ihrem Katalogtext. Auch dürfte die Wahl von sozialen Outsidern für seine Darstellungen dazu beigetragen haben, dass sein Werk dem breiten Publikum weniger attraktiv erscheint. Im Gegensatz zu den farbenfrohen, lebensbejahenden Werken vieler seiner Zeitgenossen drückte Barlach seine Weltsicht in einfachen Figuren wie Armen, Bettlern und Vagabunden aus. Ihm ging es nicht darum, eine subjektive Befindlichkeit darzustellen, sondern er wollte mit seinem Werk universelle Werte vermitteln, die dazu beitragen sollten, eine bessere Welt zu schaffen. Schon früh hinterfragte der auch als ‘Mystiker der Moderne’ bezeichnete Künstler den blinden Fortschrittsglauben und erkannte die sozialen Probleme, die die rasante technologische Entwicklung mit sich brachte.

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